Funktionales Training ist längst keine Erfindung der Moderne. Bereits die Römer und Griechen trainierten ausschließlich mit ihrem eigenen Körpergewicht und allem, was sich als Sportgerät nutzen lies. Verwendet wurden zum Beispiel Steine, Baumstämme, Sandsäcke, mit Wasser gefüllte Eimer, Treppen oder einfach nur eine freie Wiese. Selbst die Klassiker wie Klimmzüge, Liegestütze oder Kniebeuge wurden damals bereits trainiert.
Auch heute noch ist dieses Trainingsprinzip aus dem modernen Sport nicht wegzudenken und immer mehr Sportler gestalten ihren Trainingsplan ausschließlich nach dieser Methode. Bodenturner beispielsweise üben durchgehend nur mit ihrem eigenen Körpergewicht und haben trotz ihrer hervorragend trainierten Muskulatur eine enorme Beweglichkeit und Koordination. Seit einigen Jahren nun wird funktionales Training in Deutschland immer beliebter und findet mehr und mehr Anhänger. Vor allem Calisthenics hat mittlerweile eine große Anhängerschaft und es finden regelmäßig Wettkämpfe, Workshops und städteübergreifende Workouts statt. Das Highlight jedes Jahr ist die Deutsche Meisterschaft, bei der sich die Athleten für internationale Meisterschaften qualifizieren können.
Doch was genau ist nun der Unterschied zum herkömmlichen Training in einem Fitness-Studio? Die Vorteile liegen klar auf der Hand. Anders als an Geräten, wo man immer wieder dieselben Bewegungsabläufe durchführt und sich im laufe der Zeit lediglich das bewegte Gewicht verändert, gibt es im funktionalen Training einen nahezu unerschöpflichen Vorrat an Übungen und Bewegungen. Angesprochen werden immer mehrere Muskelgruppen zugleich. Dies verbessert nicht nur die Beweglichkeit und Flexibilität, sondern verhilft auch zu einem natürlichen und athletisch geformten Körper.
Bereits mit wenigen Geräten kann ein komplettes Ganzkörpertraining erfolgen und man ist auf keine teuren und unhandlichen Maschinen angewiesen. Alleine mit einem Türreck können Ausfallschritte, schräge Klimmzüge, Liegestütze, Beugestütze, Beckenheben, schwere Übungen wie Pike Push Ups (siehe Vorschaubild im Video) und viele weitere Übungen durchgeführt werden. Aber auch im Freien kann ausführlich trainiert werden. Treppenstufen, Geländer, schwere Äste, Steine – ja selbst Fahrradständer können für ein ausgiebiges Workout mit genutzt werden. Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt!
Eine der beliebtesten Trainingsmethoden ist das Zirkeltraining. Mehrere Übungen mit kurzen Pausen werden direkt hintereinander durchgeführt. Dies kurbelt nicht nur die Stoffwechsel, sondern auch das Herz-Kreislauf-System ordentlich an. Der Spaß kommt hier natürlich nicht zu kurz. Trainiert wird häufig in kleinen Gruppen und somit kann ein Trainer auch individuell auf jeden einzelnen eingehen und die Übungen entsprechend anpassen.
In diesem Sinne – Sport frei!