Es vergeht kaum eine Woche, in der nicht ein neues High-Protein Produkt auf den Markt kommt. Anfangs waren es noch sinnvolle Produkte wie Brot, Nudeln oder Müsli. Doch mittlerweile werden in allen möglichen Lebensmitteln Proteine zugemischt, der Preis angehoben und zack – wieder wurde etwas neues für den Hobbysportler erschaffen. Warum dies nicht nur teuer für den Endverbraucher ist, sondern auch sinnlos und ungesund, finden wir in diesem Artikel heraus.

Viele denken hierbei, dass eine erhöhte Proteinzufuhr gesund ist, da man sie schließlich für den Muskelaufbau und -erhalt braucht. Das spielt jedoch für die meisten Menschen absolut keine Rolle. Wird die Muskulatur nicht angemessen belastet (durch intensives Training), benötigt man auch keine höheren Proteinmengen.

Niemand braucht so viele Proteine

In einem anderen Artikel haben wir uns schon einmal den Proteinbedarf von Sportlern und Nicht-Sportlern angeschaut. Und Überraschung: Dieser ist deutlich geringer, als man denkt.

Selbst die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.), empfiehlt einem Erwachsenen mit ca. 5 h Sport/Woche keine erhöhten Mengen an Proteinen. Hierbei reichen dann 0,8 g/kg Körpergewicht. Für Sportler mit einem sehr hohen Leistungsstand und vielen Trainingseinheiten pro Woche werden 1,2 g2 g/kg Körpergewicht empfohlen.

Und diesen Bedarf könnt ihr ganz einfach über eine normale, ausgewogene Ernährung decken. Nicht einmal Proteinshakes sind hierfür notwendig. Wer dennoch zu einen Shake greifen, möchte erfährt in diesem Video, wann es sich lohnt oder man lieber darauf verzichten sollte.

Einen erhöhten Proteinbedarf haben ohnehin nur Sportler mit einer extrem hohen körperlichen Belastung. Hierbei ist nicht Arbeiten, Spazierengehen, Gartenarbeit oder mit dem Fahrrad auf Arbeit fahren gemeint. Hierzu zählt intensives, regelmäßiges und gut geplantes muskuläres Training. Wer im Studio oder zu Hause nur halbherzig trainiert, braucht weder Proteinshakes noch angereichertes Essen. Und Nicht-Sportler erst recht nicht. Eine erhöhte Proteinzufuhr belastet nur unnötig die Nieren, da Proteine in der Leber verstoffwechselt und über die Nieren als Harnstoff ausgeschieden werden. Wird darüber hinaus noch zu wenig getrunken, werden die Nieren noch stärker belastet.

High-Protein Produkte – unnötig teuer

Für die Industrie ist es eine optimale Möglichkeit, die Preise von normalen Lebensmitteln anzuziehen, nur weil der Proteingehalt etwas angehoben wurde. Hier lohnt sich der Blick auf den Preis, im Vergleich zur „normalen“ Variante des entsprechenden Lebensmittels. Besonders groß sind die Unterschiede bei Joghurt und Pudding, Müsli, Brot und Nudeln. Dies sind ohnehin schon Produkte mit einem hohen Eiweißgehalt. Hier ist es eigentlich nicht notwendig, Müsli mit 30 g Proteinen/100 g noch zusätzlich 10 g Eiweißpulver beizumengen. Einfache Haferflocken reichen hier vollkommen aus und sind deutlich preisgünstiger.

Lebensmittel mit einem hohen Proteingehalt

Nachfolgend seht ihr eine einfache Auflistung von Lebensmitteln, die wir bereits bei uns zu Hause haben. Da wir uns rein pflanzlich ernähren, fehlen in der Liste alle tierischen Produkte. Fleisch, Fisch und Wurst haben aber von Natur aus viele Proteine.

LebensmittelProteingehalt / 100 g
Linsenwaffeln29 g
Nudeln (Hartweißengrieß)12 g
Nudeln (rote Linsen)26 g
Haferflocken13 g
Hanfsamen31 g
Vollkorntoastbrot8,6 g
Vital & Fit Brot7,7 g
Erdnussmus28 g
Tofuwürstchen25 g
Lebensmittel und ihr Proteingehalt auf 100 g

Hierzu empfehle ich euch den Artikel – Meine Top 5 der pflanzlichen Proteinquellen

Es geht problemlos ohne High-Protein

Schauen wir uns also die Empfehlungen der DGE an und die eben aufgeführte Tabelle mit Lebensmitteln, wird schnell ersichtlich, dass niemand High-Protein Produkte benötigt. Der Proteinbedarf kann problemlos über eine normale und ausgewogene Ernährung gedeckt werden. Dies spart Geld und schont eure Gesundheit.