Zughilfen sind ein beliebtes Trainingsutensil, wenn es um das Bewegen schwerer Lasten geht. Natürlich scheiden sich hier wieder die Geister und mitunter wird ganz plump gesagt: „Kannst du das Gewicht nicht in den Händen halten, bist du eben zu schwach. Also arbeite daran!“
Ganz so einfach ist aber nicht und manchmal ist das Trainieren mit Zughilfen (Werbung – dies ist ein Affiliate-Link) fast schon Pflicht. Wann ihr sie unbedingt nutzen und wann lieber darauf verzichten solltet, erzähle ich euch in diesem Artikel.
Wofür nutzt man Zughilfen
Ganz einfach: Wenn ihr Probleme dabei habt ein Gewicht, Griffstück oder Hantelstange in der Hand / den Händen zu halten und euch die Finger aufgehen. Zughilfen werden extrem straff um das entsprechende Sportgerät gewickelt, zusätzlich sind sie natürlich mit einer Schlaufe am Handgelenk verbunden und unterstützen somit eure Griffkraft enorm. Vor allem bei schweren Übungen wie Kreuzheben, vorgebeugtem Rudern oder Latzug werden sie sehr gerne eingesetzt. Doch auch bei Klimmzügen und der Arbeit mit Kurzhanteln habe ich sie schon in Benutzung gesehen.
Wann ist ihr Einsatz sinnvoll
Natürlich sollte man nicht sofort die Zughilfen rausholen, nur weil man ein Gewicht nicht lange genug festhalten kann. Ich persönlich würde bei allen Freikörperübungen ohne Hilfen arbeiten. Für Klimmzüge und schräge Klimmzüge kann man defenitiv genug Griffkraft aufbauen, um ohne Zughilfen arbeiten zu können.
Wer im klassischen Bodybuilding tätig ist und nur für die Ästhetik trainiert, kann sie auch hier problemlos einsetzen. Schließlich steht der Muskelaufbau an oberster Stelle und nicht eure Griffkraft. Bodybuilder sieht man teilweise bei jeder Übung Zugilfen nutzen. Zumindest bei den Zugübungen wie Klimmzügen, Rudern, Latzug oder sogar bei Bizepscurls. Scheue daher nicht zurück, wenn es zu dieser Art der Unterstützung im Training kommen sollte. Wenn du dicke Muskeln haben willst, dann nutze eben alles, was dir dafür zur Verfügung steht. Am Ende interessiert es niemanden (außer dich selber vielleicht), dass hierbei auch mit Zughilfen gearbeitet wurde.
Für Power Lifter sind sie nahezu essenziell. Hier habe ich selber gemerkt, welch großen Unterschied sie machen können. Bei meiner Wettkampfvorbereitung habe ich im besten Versuch mit Zughilfen 220kg im Kreuzheben geschafft aber nur 190kg ohne. Natürlich habe ich das Training ohne Unterstützung mehr priorisiert, als das mit. Im Wettkampf durfte man schließlich auch keine nutzen. Und genau das ist auch einer der springenden Punkte. Wenn ihr euch auf eine Veranstaltung oder Wettkampf vorbereitet, bei denen Zughilfen erlaubt oder nicht erlaubt sind, dann müsst ihr auch entsprechend angepasst trainieren. Dennoch war es für mich sehr wichtig, auch mal ein absolutes Maximalgewicht zu bewegen und eben nicht durch meine schwindende Griffkraft limitiert zu sein. Meiner Msukulatur ist es eben nicht egal, ob ich mit oder ohne Hilfen trainiere. Und 220kg mit Hilfe sind eben etwas ganz anderes für den Körper als 190kg ohne. Bei so einem großen Unterschied lohnt es sich defenitiv.
Es kommt eben darauf an
Ihr merkt also, einfach verallgemeinern geht nicht. Es hängt von eurem Ziel ab und, ob ihr diese Trainingsmittel eben nutzen wollt oder nicht. Selbiges gilt auch für Handschuhe beim Outdoortraining. Die einen lieben sie, die anderen hassen sie. So ist es eben auch bei Zughilfen. Braucht eure Griffkraft bei extrem schweren Übungen Unterstützung, dann nutzt sie eben. Sind sie für euch ein Zeichen von Schwäche, dann lasst sie eben weg. Ich persönlich ziehe die Grenze relativ spät. Bei manchen Latzugübungen oder Klimmzügen mit Zusatzgewicht habe ich auch öfter Probleme mit der Griffkraft. Aber hier weiß ich, dass sich dies deutlich mehr verbessern wird, als mit Blick Richtung Kreuzheben. Und wenn ich es mal dafür nutze, um ganz stumpf meine Beine zu trainieren, warum sollte ich es mir dann schwerer machen, als es ohne hin schon ist? Also Zughilfen ausgepackt und los gehts!
in diesem Sinne – Sport frei!