Sportzitate gibt es wie Sand am Meer. Einige bestehen aus gerade einmal zwei Wörtern, andere umfassen mehrere Sätze. Leider werden sie heutzutage so häufig benutzt, dass sie sich nur noch wie leere Phrasen anfühlen und die eigentliche Bedeutung etwas verloren geht. In diesem Beitrag möchte ich die bekanntesten Sportzitate und deren Bedeutung genauer erläutern.
No excuses!
Einer der Klassiker schlechthin. Simpel und auf den Punkt gebracht. Wörtlich übersetzt bedeutet es: „Keine Ausreden/Entschuldigungen„. Und als jahrelanger Trainer mit Studioerfahrung könnte ich euch ein ganzes Buch mit Ausreden anfertigen. An dieser Stelle spare ich es mir sie aufzuzählen. Doch eines möchte ich kurz ansprechen: Ausreden bringen euch nicht weiter! Wer von 10 Trainingseinheiten die Hälfte schleifen lässt, weil man auch welchen Gründen auch immer nicht zum Sport kann, wird sein Ziel womöglich nur begingt oder mit deutlicher Verzögerung erreichen.
Auch Weihnachten war wieder ein gutes Beispiel hierfür. Damit ich nicht zu viele Süßigkeiten esse, habe ich lieber komplett darauf verzichtet. Natürlich kamen Sprüche wie: „Heute kannst du doch mal eine Ausnahme machen“, „Auch zu Weihnachten?“, „Soviel Sport wie du machst, kannst du doch essen was du willst“ oder „Och komm schon, oder willst du der Einzige am Tisch sein, der keine Kekse isst?“. Doch vergisst man hier nicht eine grundlegende Sache? Haben wir nicht schon das gesamte Jahr über viel zu viele Situationen, an denen wir eine Ausnahme gemacht haben? Geburtstag, Ostern, Nikolaus, andere Feiertage, Zusammenkünfte und Geburtstage von Freunden und Familie, bei einem neuen Job, wenn auf Arbeit jemand selbstgebackenen Kuchen mitbringt, wenn man jemanden zum Kaffeetrinken zu Hause hat und so weiter. Bei all diesen Situationen wird doch immer wieder gesagt, man könne doch ruhig mal eine Ausnahme machen. Unter’m Strich könnte man also gefühlte 50-mal im Jahr eine Ausnahme machen. Dann wird es aber vermutlich schwer, mit der dauerhaften Gewichtsreduktion oder mit weniger Konsum von Alkohol und Zigaretten.
Es gäbe also zahlreiche Ausreden und das für jede Alltagssituation. Dies betrifft natürlich nicht nur den Sport. Aber wie gesagt: Ausreden bringen dich nicht weiter! Auch Sätze wie: „Ich fange morgen an“, „Ich fänge nächsten Monat an“, „Ich fange nächtes Jahr an“, strotzen nur so von Unlust. Wer heute keine Lust hat etwas zu verändern, wird unter den gleichen Umständen eine Woche später wohl auch nicht motivierter sein. Doch damit muss sich dann natürlich das Zukunfts-Ich herumschlagen. Studien haben aber gezeigt, dass eine Veränderung am besten funktioniert, wenn sie SOFORT umgesetzt wird. Aufschieben weist nur auf fehlende Motivation hin. Hinzukommt die Formulierung der Aussage: Wollen wir etwas verändern oder müssen wir? Müssen tut man überhaupt nichts. Etwas zu wollen fällt immer leichter. Und so ist es natürlich auch mit dem Sport und allen anderen Vorsätzen. Will ich zum Sport oder muss ich zum Sport? Möchte ich mein Ziel wirklich erreichen oder siegt der innere Schweinehund?
Hard work beats talent when talent doesn’t work hard
Übersetzt steht es für: Wenn das Talent nicht hart arbeitet, dann schlägt harte Arbeit das Talent!
Wer für eine Sportart also keine guten genetischen Voraussetzungen hat, kann dies mit hartem Training wieder ausgleichen. Doch leider stimmt diese Aussage nicht. Wer wofür auch immer sehr viel Talent vorweisen kann, wird es mit entsprechender Förderung immer besser beherrschen als jene, die wenig bis kein Talent für diese Tätigkeit haben. Ganz egal, wie sehr sie sich auch anstrengen mögen. Dieses „Phänomen“ treffen wir überall in unserem Alltag. Nicht alle können studieren gehen. Nicht alle schaffen ihr Abitur. Nicht alle können gut malen oder singen. Nicht jeder könnte mit entsprechendem Training einen Marathon laufen. Und nicht jeder kann seitenweise Texte auswendig lernen. Unsere angeborenen Fähigkeiten sind quasi in Stein gemeißelt. Wir können uns natürlich in diesen Dingen noch verbessern. Aber eben nur bis zu einem gewissen Punkt. Denn wenn es wirklich so einfach wäre, dass man mit harter Arbeit alles erreichen könne, wie würde unsere Welt dann aussehen? Wir wären alle schlank und muskulös. Könnten alle super singen und malen und jeder von uns hätte Abitur? Und das nur mit der Voraussetzung, dass man sich anstrengt? Leider nein. Wir haben doch alle schon einmal etwas versucht und immer wieder versucht, nur um festzustellen, dass wir nicht weiterkommen. Und natürlich trifft dies auch auf den Sport zu.
In diesem Video erkläre ich euch die Zusammenhänge zwischen Talent, harter Arbeit und genetischen Voraussetzungen etwas genauer und einfach nachvollziehbar. Denn leider muss man sagen, dass harte Arbeit ein fehlendes Talent nur bedingt schlagen kann.
Never skip leg day!
„Lass niemals das Beintraining ausfallen!“
Doch warum eigentlich? Die Gründe hierfür sind sehr verschieden. Nicht nur, dass es schon sehr merkwürdig aussieht, wenn die Arme dicker sind als die Beine. Es gibt auch zahlreiche gesundheitliche Gründe, die Beinmuskulatur immer zu trainieren.
„Über die Beine nimmt man am besten ab!“ Diesen Spuch haben vielleicht einige von euch schon einmal gehört. Als größte zusammenhängende Muskulatur des Körpers (Oberschenkelvorder- und -rückseite, Gesäßmuskulatur, Waden- und Scheinbeinmuskulatur) benötigen die Beine während ihres Training enorme Mengen an Sauerstoff. Unsere Atmung erhöht sich und unser Puls steigt. Mit anderen Worten: Wer seine Beine trainiert, kommt ordentlich ins Schwitzen. Und wer viel schwitzt und einen hohen Puls hat, verbrennt mehr Kalorien. Somit verbraucht man während des Beintrainings mit großem Abstand mehr Kalorien als bei einem Oberkörpertraining.
Ein kräftigerer Oberkörper durch mehr Beintraining. Wenn wir unsere Muskulatur trainieren, werden natürlich Hormone ausgeschüttet. Und als größte Muskelgruppe des Körpers werden während des Beintraining auch deutlich mehr Hormone ausgeschüttet. In erster Linie natürlich Testosteron und verschiedene Wachstumshormone. Somit profitiert also auch dein Oberkörper vom Beintraining. Probiere es ruhig mal aus!
Mehr Beweglichkeit! Oberschenkelübungen erfordern immer eine hohes Maß an Beweglichkeit, Technik und Koordination. Diese Faktoren sind für eine saubere Technik und ein geringeres Verletzungsrisiko unerlässlich. Schließlich werden bei Übungen wie Kreuzheben und Kniebeugen mitunter so viel Gewicht bewegt wie bei keinen anderen Übungen (Strongman-Sport nicht einberechnet). Und genau dies stellt natürlich viele Sportler vor eine große Herausforderung. Die meisten haben eine sehr schlechte Beweglichkeit der unteren Extremitäten. Sie schaffen kaum eine saubere Kniebeuge und können größere Gewichte oft nur mit einer schlechten Form bewegen. Da kann es schon gewaltig am Ego kratzen, wenn man für eine saubere Kniebeuge 50 kg wieder von der Stange nehmen muss. Doch genau diese Beweglichkeit ist wichtig, um die beteiligten Gelenke während des Beintrainings möglichst angemessen zu belasten und nicht in alle möglichen Winkel zu biegen und zu brechen. Eine geschmeidige Muskulatur und flexible Bänder und Sehnen sind für die Gesunderhaltung eben dieser Strukturen sehr wichtig. Auch außerhalb des Training lohnt es sich, hier nachzusteuern. Jeden Abend ein paar Minuten an der Beweglichkeit gefeilt, kann wahre Wunder wirken und den ein oder anderen Arztbesuch ersparen.
In diesen beiden Videos findet ihr viele Ideen für eine starke und geschmeidige Beinmsukulatur. Auch für zu Hause und ohne notwendige Geräte.
Es gibt nur ein schlechtes Training: Das, was nie stattgefunden hat!
Mit anderen Worten: Ein bisschen Training ist immer noch besser, als gar kein Training. Auch wenn es nur ein paar Minuten waren. Selbst dann, wenn der Trainingsplan nicht richtig durchdacht ist, ist dies immer noch besser, als gar keinen Plan zu haben und eben nicht zum Training zu gehen.
Vor allem Sportanfänger, welche noch keine richtige Routine haben lassen gerne mal ein Training ausfallen. In diesem Beitrag findet ihr hilfreiche Tipps für einen gelungenen Trainingseinstand.
Eat – sleep – repeat
Essen, schlafen, wiederholen. Im Grunde sind dies die Zutaten für ein konstantes Voranschreiten. Angemessen essen, auf seine Kalorien schauen und die Proteine nicht vergessen. Ausreichend schlafen und erholen. Auch Maßnahmen durchführen, welche die Regeneration fördern: kalte oder heiße Bäder, Dehnen, Mobilisieren, Nutzen einer Faszienrolle, Massagen, Strombehandlungen und im Grunde fast alles, was man in einer Physiotherapie antrifft. Und dann das Ganze wieder von vorne. Wenn du in etwas besser werden willst, dann musst du es solange wiederholen, bis sich dein Körper daran angepasst hat. Und wenn es soweit ist, machst du die Übung schwerer und führts sie wieder entsprechend lange durch und das Ganze wieder von vorn und so weiter.
Viele setzen heutzutage auf extrem komplizierte und umständliche Pläne aus dem Internet. Sie führen ein Trainingstagebuch oder trainieren mit Hilfe einer App. Sie fertigen auf ihren Rechnern Diagramme mit bunten Balken an und wollen alles als Zahl oder Statisik sehen. Doch häufig vergessen sie hierbei einen wichtigen Punkt: anstrengendes, regelmäßiges und variierendes Training. Sie vergessen die Grundlagen und hoffen auf eine magische Veränderung, nur weil sie eine App nutzen oder ein tolles Computerprogramm haben. Auch schicke Sportklamotten werden es dir nicht einfacher machen. Bleib am Ball, schau nicht auf die Anderen und trainiere nach wissenschaftlich fundierten Ansätzen und nicht nach hippen oder stylischen Übungen von Influenzern X Y.
Mehr als nur ein paar Wörter
Ihr merkt also, dass viele Sportzitate deutlich mehr beinhalten, als es auf den ersten Blick scheint. Sie haben alle etwas Wahres und Motivierendes. Natürlich gibt es auch hierbei schwarze Schafe, aber die Mehrzahl bringt die Grundlagen des Trainings exakt auf den Punkt. Natürlich hätte ich noch gefühle 100 Zitate mehr anbringen können. Doch mit diesen fünf sind die wohl bekanntesten aufgeführt und näher erläutert!
Welche Zitate haben euch am meisten motiviert?