Schaut man im Internet zu der perfekten Schlafposition gibt es tausende Beiträge und Videos. Mittlerweile hat sich darum ein ganzer Geschäftszweig entwickelt. Es gibt spezeille Kissen und Matrazen, Decken und Unterbetten und völlig verrückte Erfindungen um das Schlafen in jeder Position so körperschonend wie möglich zu gestalten. Doch gibt es denn DIE EINE perfekte Schlafposition und kann man auch mit herkömmlichen “Schlafutensilien” erholsam in den nächsten Tag starten?
Ja, es gibt die perfekte Schlafposition aber …
Die Frage lässt sich im Grunde sehr einfach beantworten. Bis wir einschlafen, können wir uns platzieren und verschieben wie es uns beliebt. Sobald wir dann aber eingeschlafen sind, ist im Grunde alles für die Katz gewesen. Je nach Person kann dies natürlich unterschiedlich lange dauern. Ich persönlich benötige oftmals mehr als eine Stunde zum Einschlafen. Hinzukommt, dass ich vom Schlaftyp her, der Wälzer bin. Ich drehe mich also viel von links nach rechts und umgekehrt, träume sehr intensiv und zappel viel mit Armen und Beinen herum. Während der Einschlafphase versuche ich natürlich mich möglichst so hinzulegen, dass keine Gelenke aufeinander liegen (Decke zwischen die Knie klemmen wenn ich auf der Seite liege) und die Arme nur so lange über den Kopf zu legen, dass sie nicht einschlafen. Auch eine übertriebene Embryostellung (starkes Abknicken der Hüfte während man auf der Seite liegt) kann ich so problemlos umgehen.
Doch dann schlafe ich ein und wache mit beiden Armen über dem Kopf auf. Einer davon hat sich dann auch schon längst ins Reich der Träume verabschiedet oder ich liege so krumm da, wie eine Banane. Ich habe auch ein Seitenschläferkissen. Während ich einschlafe ist es super praktisch, wenn ich dann aber aufwache ist es manchmal in die Ecke geknorkelt oder liegt ganz einfach neben mir im Bett 😁. Und genau das ist dann eben auch das Problem. Während wir schlafen, können wir natürlich nicht darauf achten, wie wir liegen und wie sich diese Position auf unseren Körper auswirkt. Daher sind aufwendige und teure Vorbereitungen im Grunde sinnlos, außer die Wachphase dauert länger an als die Schlafphase. Sollte dies aber der Fall sein, hat man mit Sicherheit andere Sorgen als die Härte des Kissens oder ob die Gelenke aufeinander liegen.
Verändere, was immer auf dich einwirkt
Unabhängig dessen, ob wir wach im Bett liegen oder nicht, sollten wir die Dinge verändern die in allen Situationen auf uns einwirken:
- Härte und Alter der Matratze
- luftdurchlässige Kissen, Decken und Bettwäsche
Allein hiermit ist schon viel geholfen, wenn diese Dinge optimiert sind. Um die Schlafhygiene an sich soll es an dieser Stelle nicht gehen. Also nur ins Bett, wenn man wirklich müde ist, ist man nach 20 Minuten nicht eingeschlafen sollte man wieder aufstehen, 30 Minuten zuvor nicht mehr auf Bildschirme gucken und so weiter. Hier soll es lediglich um die Einwirkungen auf unseren aktiven und passiven Bewegungsapparat gehen.
Wie sieht die perfekte Schlafposition aus
Schaut man sich dazu Beiträge und Artikel an, gibt es eine fast erschlagende Menge an Kriterien, die eingehalten werden sollten:
- fester Untergrund (am Besten auf dem Boden)
- liegt man auf dem Rücken, ein Kissen unter die Knie, damit das Becken in kein Hohlkreuz kippt
- liegt man auf dem Bauch, ein Kissen unters Becken damit auch hierbei ein Hohlkreuz vermieden werden kann, grundsätzlich sollte die Bauchlage aber vermieden werden da der Kopf zu stark zu einer Seite gedreht werden muss
- liegt man auf der Seite, ein Kissen zwischen die Knie oder Unterschenkel, ein Kissen unter den Arm welcher oben liegt, ein spezielles Nackenkissen damit der Kopf nicht zu stark abknickt
- eine Matratze, welche sich der Anatoomie der Wirbelsäule anpasst, am besten auch mit passendem Lattenrost und Unterbett
Spätestens jetzt sollte schon erkennbar sein, dass man so unmöglich schlafen kann, mit 3 Kissen am Körper platziert und am besten dann den Rest der Nacht nicht mehr bewegen.
Es ist gut, immer an einigen Stellschaurauben zu drehen. Doch versuchen etwas zu verändern, worauf man keinerlei Einfluss hat, ist die Mühe nicht wert und Geld ebenso wenig. Da kann man sich noch so viele Videos von Experten anschauen zu dem Thema, mit Millionen von Aufrufen, doch die besziehen sich eben immer nur auf die Wachphase, wenn wir noch alles im Blick und unter Kontrolle haben. Man sollte es also nicht zu ernst nehmen, mit der perfekten Position und lieber die Schlafqualität und -hygiene verbessern!