Das neue Jahr ist noch keinen Monat alt und dennoch habe ich in zahlreichen Gesprächen schon wieder viele der gängigen Fitness-Mythen zu hören bekommen. Neujahresvorsätze, Umstellung der Ernährung, mehr Bewegung und gezielter Fettabbau sind noch immer von viel zu vielen Falschinformationen geprägt. Der Grund hierfür ist recht einfach: Mit ihnen kann man Gutes und schnelles Geld verdienen! Deshalb gibt es noch immer zahlreiche Bücher, Artikel und Peronen, welche einem solche schnellen und einfachen Erfolge versprechen. Doch schauen wir uns einige davon mal genauer an!

Ab 18 Uhr keine Kohlenhydrate mehr essen

Ein Klassiker schlechthin. Angeblich sollen Studien gezeigt haben, dass Kohlenhydrate nach 18 Uhr dick machen. Doch diese Behauptung ist nicht nur falsch, sondern kann auch ganz einfach erklärt werden. Schuld sind nämlich nicht die Kohlenhydrate, sondern unser Verhalten. Kohlenhydrate haben auch nach 18 Uhr noch genau so viele Kalorien pro Gramm wie vor 18 Uhr – und zwar 4. Die Begründung, wieso viele glauben sie machen am Abend “dick” ist ganz einfach: Wir essen am Abend zu viel und bewegen uns zu wenig. Liegen wir erst einmal auf der Couch sind Knabbereien, Süßes und alkoholische Getränke nicht weit. Und natürlich bewegen wir uns dann auch deutlich weniger als den Rest des Tages. Genau hier entseht dann eben auch viel zu schnell ein Kalorienüberschuss, welcher uns im Laufe der Zeit dann zunehmen lässt, egal wie spät es ist.

Spazieren und Fahrradfahren ist Ausdauertraining

Wenn es doch nur so einfach wäre, gäbe es bestimmt keine übergewichten Menschen mehr und wir wären alle super fit! Doch hier sprechen leider viel zu viele Gründe dagegen:

  • zu langsames Tempo
  • Herz-Kreislauf-System kommt nicht richtig in Schwung (Puls zu niedrig)
  • zu kurze Distanzen
  • zu häufiges Anhalten oder stehen bleiben (vorallem in Städten an Ampeln und Straßen)
YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Wer dabei nicht einmal ins Schwitzen kommt oder einen erhöhten Herzschlag wahrnimmt, sollte hierbei auch nicht von einem Ausdauertraining ausgehen. Und auch die Belastung der Beinmuskulatur ist viel zu niedrig. Hinzukommt der geringe Bewegungsumfang der Oberschenkel. Die Muskulatur wird hierbei kaum gedehnt und die Gelenke erfahren ebenfalls einen sehr kleinen Bewegungsumfang. Mit angemessener Belastung hat dies nichts zu tun!

Einmal am Tag essen, um abzunehmen

Es stimmt, dass man zum Abnehmen ein Kaloriendefizit benötigt. Man benötigt aber auch ausreichend Nährstoffe und Kalorien, um alle wichtigen Funktionen des Körper aufrecht zu erhalten und Stoffwechselprozesse nicht zu stören. Wer hier nur einmal am Tag etwas isst, wird mit Sicherheit abnehmen. Gesund ist dies aber auf keinen Fall. Es wird mit hoher Wahrscheinlichkeit an vielen Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen mangeln. Einziger Vorteil: Durch die seltene Nahrungsaufnahme ist der Blutzuckerspiegel immer recht niedrig im Körper, was dazu führen kann, dass das Hungergefühl nach ein paar Tagen aussetzen kann. Doch ist dies wirklich dass, was man erreichen will?

Wer abnehmen möchte, sollte auch immer an die Zeit nach der Gewichtsreduktion denken. Wer hier in alte Muster fällt, wird wahrscheinlich schnell wieder an Gewicht zulegen. Daher ist es immer nachhaltiger sich mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung und Ernährungsweise auseinander zu setzen. Schließlich möchte man sein Gewicht im Anschluss auch halten.

Weitere Fitness-Mythen habe ich euch in einem anderen Artikel schon einmal zusammengetragen. Die drei hier beschriebenen waren die bisher häufigsten, welche ich in diesem Jahr gehört habe.

In diesem Sinne – Sport frei!